NARM®

Das Neuroaffektive Beziehungsmodell (NARM®) beschreibt ein umfassendes theoretisches, sowie anwendungsbezogenes Modell für die Arbeit mit Bindungs- und Entwicklungstraumata. Frühe traumatische Erfahrungen spielen auf unbewusste Weise bei der Entstehung einer Vielzahl psychischer Probleme und Symptome eine entscheidende Rolle und haben oft weitreichende Folgen. Sie haben Einfluss auf die Entwicklung unserer Identität, Emotionen, Physiologie, unseres Verhaltens und unserer Fähigkeit in Beziehung zu gehen.

Anpassungen an individuelle Lebensbedingungen in der Kindheit waren einst nötig, um das eigene Überleben zu sichern und prägen uns oft nachhaltig in unserer Entwicklung. Was früher zutiefst sinnvoll und überlebensnotwendig war, steht einer freien persönlichen Entfaltung im Erwachsenenalter oft im Weg. In vielen Fällen verhindern alte Strategien und Glaubenssätze den Zugang zu unseren Bedürfnissen, Gefühlen und unserer Kraft. Sie verunmöglichen darüber hinaus eine liebevolle und zufriedenstellende Beziehung mit uns selbst, anderen Menschen und der Welt im Allgemeinen einzugehen. Depressive Verstimmungen, chronische Scham und Schuldgefühle, geringes Selbstwertgefühl, Selbstverurteilungen oder Alkoholkonsum können Ausdruck dysfunktionaler Anpassungen sein und führen oft zu erheblichem Leidensdruck.

Verdrängte Gefühle, die in der Kindheit nicht ausgedrückt werden konnten, werden oft als Anspannungen im Körper abgespeichert und führen zu körperlichen und psychischen Symptomen. Ein rein kognitiver Ansatz des Verständnisses genügt meist nicht, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Der Ansatz von NARM® bietet Unterstützung den Zugang zu Gefühlen wiederzuerlangen und deren Verkörperung und Integration zu ermöglichen.
Auch die Vervollständigung alter Impulse, die in der Vergangenheit nicht zum Abschuss gebracht werden konnten, spielen dabei mitunter eine Rolle. So entstehen neue Möglichkeiten unsere bislang unbewussten Muster wahrzunehmen und einen Veränderungsprozess einzuleiten. Eine Lösung von alten Identifikationen und Glaubenssätzen erleichtert eigene Handlungsspielräume wahrnehmen und ausschöpfen zu lernen. Die Entwicklung dieser zunehmenden inneren Achtsamkeit kann tiefgreifende Auswirkungen auf das persönliche und relationale Wachstum haben.

NARM® arbeitet beziehungsorientiert im gegenwärtigen Moment und im Kontext der interpersonellen Neurobiologie. Es bietet einen neuen Ansatz der Beziehungsarbeit – dieser ist ressourcenorientiert, nicht regressiv, nicht kathartisch und nicht pathologisierend.